Freitagnachmittag und Samstagvormittag stieg die Anspannung unter den Grundschülern und Grundschülerinnen ins Unermessliche. Da half es auch so manchem Kind nicht, dass am Freitagvormittag bereits bei der Generalprobe einige Gäste aus den wangerländer Kindergärten und Seniorenstift zusahen. Vor den nahezu 1200 Eltern, Freunden und Verwandten der Kinder waren insgesamt vier Auftritte an beiden Tagen vorgesehen. Eine Woche lang hatten die insgesamt über 300 Kinder der drei wangerländischen Grundschulen an einem Zirkusprojekt des Circus Zapp Zarap teilgenommen. Aufgeteilt in zwei Gruppen wurden sie unter Anleitung ihrer Lehrer und Lehrerinnen, sowie weiterer Mitarbeiter der Schulen und mit Unterstützung einiger 10. Klässler der Oberschule Hohenkirchen zu Zirkusartisten ausgebildet. Was die Kinder in diesen wenigen Tagen gelernt haben, ist mehr als bemerkenswert. Nicht nur die Angst vor dem öffentlichen Auftritt wurde überwunden, sondern auch ein großes Gemeinschaftsgefühl unter den Kindern, die sich zum Teil erst hier kennenlernten, beherrschte die besondere Atmosphäre in den jeweiligen Gruppen. Wie in einem richtigen Zirkus gab es Akrobaten, Seiltänzer, Zauberkünstler, Feuerartisten, Fakire, Jongleure, Clowns und andere Akrobaten mit Tüchern, auf Rädern und Leitern oder in der Höhe des Zirkuszeltes auf dem Trapez. In den Aufführungen fieberten die zahlreichen Zuschauer bei jedem Akt in besonderer Weise mit: ein Raunen ging durch das Zelt als die Fakire auf Scherben sprangen oder sich auf das Nagelbrett legten. Die Clowns ernteten bereits viele Lacher als sie eingangs das „hochfritierte Pubslikum“ begrüßten und beim stimmungsvollen Trapezauftritt im abgedunkelten Zelt mit Sternenkuppel sah man so manche Träne bei den Zuschauern kullern. Besonders anrührend aber war es als am Ende einer jeden Vorstellung das von allen Mitwirkenden gesungene Lied über den Clown ertönte und die Zirkuswoche damit für diese Kinder endete. Bevor aber der Ausmarsch der Artisten vollzogen wurde, durfte eine Menschengruppe nicht ausgelassen werden: alle Lehrkräfte und Mitarbeiter der drei Grundschulen wurden mit einem Sonderapplaus für ihr Engagement verabschiedet. Mit leuchtenden Augen und vielen neuen Erfahrungen im Gepäck endete am Samstagnachmittag eine fantastische Woche für die 6- bis 10 Jährigen im Wangerland.
Hörte man sich unter den Gästen und Mitwirkenden um, so hätte diese Woche sogleich eine Fortsetzung finden können. Die Kinder aber auch die Lehrkräfte waren sich einig, dass Schule unter diesen Umständen ganz andere Emotionen freisetzt und Chancen eröffnet. Mit übergroßem Stolz schauen die drei Hauptverantwortlichen der Organisationssteams Damir Nußbaum, Laura Krell und Peter Nußbaum auf dieses Großprojekt zurück. Sie bedankten sich bei allen wichtigen Unterstützern wie den zahlreichen Eltern, die nicht nur den Auf- und Abbau des Zeltes zusammen mit den drei Feuerwehren des Wangerlandes stemmten, die Eltern verkauften auch während der Pausen am Wochenende Kuchen, Getränke und Würstchen. Ebenso beteiligt waren aber auch der Landkreis, die Gemeinde Wangerland, der Bürgermeister Mario Szlezak und die drei Elternfördervereine, sowie die Oberschule Hohenkirchen, die nicht nur einige Schüler abstellte, sondern auch eine Woche auf die Turnhallen verzichtete. Nur durch das Zusammenwirken aller Mitarbeiter und Vereine konnte dieses Projekt finanziert und auf die Beine gestellt werden.